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er Fitnesstrend reißt nicht ab. Immer mehr Menschen wissen, wie wichtig eine gute Fitness für die Gesundheit ist. Auch ermöglicht sie, den Körper so zu formen, wie wir ihn uns wünschen bzw. was im Rahmen unserer genetischen Matrix maximal möglich ist. Das sind gute Voraussetzungen, um sich mit einem Fitnessstudio selbständig zu machen. Doch aufgepasst! Eine grundsätzlich hohe Nachfrage reicht nicht aus. Um erfolgreich mit dem Sportstudio zu werden, musst du noch ein paar Faktoren mehr beachten.

Fachwissen ist unerlässlich

Jeder darf in Deutschland ein Fitnessstudio eröffnen – unabhängig von der beruflichen Ausbildung. Das heißt aber nicht, dass du nicht über ein umfangreiches Fachwissen im Bereich Fitness verfügen solltest. Wie du dieses erreichst, ist dir überlassen.

Einige Betreiber von Fitnesscentern haben Sport studiert oder einen Trainerschein gemacht.

Andere haben sich das Fachwissen über Lehrgänge oder durch eine intensive Eigenrecherche über viele Jahre hinweg angeeignet. Woher du auch immer dein Wissen hast, entscheidend ist nur: Du kennst dich bestens mit Fitnessgeräten, dem menschlichen Körper und seinen Muskelgruppen sowie seinem Energiehaushalt und Workouts aus. Darüber hinaus solltest du über vergangene, aktuelle sowie künftige Fitnesstrends Bescheid wissen.

Deswegen kommen die Leute in dein Fitnessstudio

In Deutschland gibt es bereits eine große Anzahl von Fitnessstudios. Sogar auf dem Land sind sie zahlreich vertreten. Um mit deinem Sportstudio erfolgreich zu sein, brauchst du eine geeignete Positionierung. Hierfür musst du schauen, was es schon für Fitnessangebote in deiner Region gibt und was sich deine Zielgruppe wünscht.

Ein Beispiel: Du möchtest ein Fitnessstudio im Umland einer Großstadt wie München eröffnen. In den Umlandgemeinden wohnen immer mehr Familien mit kleinen Kindern, die dem Immobilienpreisdruck der Metropole entfliehen und hervorragend vom Homeoffice aus arbeiten können. Derzeit gibt es vor Ort jedoch nur eine klassische „Muckibude“, die die Frauen nicht anspricht.

Du eröffnest daher ein Familien-freundlicheres Fitnessstudio, in dem es mehr Geräte für Frauen, Kurse für Yoga sowie Pilates und eine Kinderbetreuung gibt.

Vielleicht bietest du sogar noch Kindersport an. Wichtig ist dabei, die Zahlungsbereitschaft und Zahlungskraft deiner Zielgruppe/n zu beachten. Ist dein Angebot zu kostenintensiv, wirst du damit nicht erfolgreich sein.

Wichtig: Du kannst problemlos mehrere Zielgruppen im Fokus haben, um so deine Auslastung zu erhöhen. Pass jedoch auf, dein Profil nicht zu verwässern. Deine potenziellen Kunden müssen sofort erkennen, was dein Fitnessstudio ausmacht. Ansonsten wirst du weniger zahlende Kunden haben.

Das leidige Thema Businessplan

Ganz gleich, womit du dich selbständig machen möchtest, ein Businessplan muss her. Diesen kannst du selbst schreiben oder von einem Profi schreiben lassen. Das Papier ist letztlich für private Finanzgeber oder Banken sowie Geschäftspartner wichtig, um damit beurteilen zu können, ob sie in dein Geschäft investieren oder nicht.

Der Businessplan hilft zudem, dir genauere Gedanken über deine Geschäftsidee zu machen.

In das umfangreiche Dokument gehören beispielsweise eine Markt- und Konkurrenzanalyse, eine Definierung der Zielgruppe und ein Finanzplan. Als hilfreich kann sich ferner die Aufstellung eines Worst-Case-Szenarios erweisen. In diesem führst du auf, was du tust, wenn das Fitnessstudio nicht anläuft.

Smart finanzieren: eine wichtige Basis für den Erfolg

Die Gründung eines Fitnessstudios ist kostenintensiv. Wenn dein Bankkonto nicht gerade gut gefüllt ist, brauchst du eine Finanzspritze von außen. Sie kann generell ratsam sein, um nicht mit seinem kompletten Ersparten für das Geschäft zu haften. Wie teuer die Finanzierung ist, hängt von der Bank und dem Geschäftsrisiko ab.

Du bekommst bessere Konditionen, wenn du einen überzeugenden Businessplan vorlegen kannst.

Einige Gründer ergänzen das Fremdkapital der Bank durch private Finanzgeber. Das sind oft Freunde oder Familienmitglieder. Sogar ein Crowdfunding ist möglich. (Crowdfunding bedeutet, ein Projekt oder Unternehmen zu finanzieren, indem kleine Geldbeträge von einer großen Anzahl von Personen gesammelt werden, normalerweise über das Internet.)

Und was ist mit der Rechtsform?

Die Rechtsform deines Fitness-Studios ist maßgebend für die Besteuerung. Darüber hinaus entscheidet sie über deine Haftung, die Höhe des Startkapitals und wie die Unternehmensorganisation geregelt sein wird. Prinzipiell stehen dir fast alle Rechtsformen zur Verfügung. Am besten setzt du dich vorab mit einer Gründerberatung oder einem Steuerberater zusammen. So erhältst du eine maßgeschneiderte Beratung und kannst eine fundierte Entscheidung über die richtige Rechtsform treffen.

Die richtige Immobilie am richtigen Standort

Dein Fitness-Studio sollte verkehrsgünstig liegen, damit deine Kunden leicht und schnell zu dir gelangen. Achte darauf, dass das Einzugsgebiet ausreichend groß ist und es in deinem Umkreis nicht zu viel Konkurrenz gibt.

Nicht zu unterschätzen, ist der Platzbedarf bei einem Fitness-Studio. Du brauchst in der Regel:

  • Gymnastikraum
  • Geräteräume
  • Duschen
  • Umkleiden
  • Garderobe
  • Eingangs- und Barbereich
  • vielleicht: Wellnessbereich mit Schwimmbad und Sauna

Natürlich kannst du auch eine abgespeckte Form eines Fitness-Studios anbieten. Was jedoch immer gegeben sein muss, sind Böden mit ausreichendem Schall- und Wärmeschutz sowie eine leistungsstarke Lüftungsanlage. Die Miete ist ein großer Kostenfaktor. Aus diesem Fall sollte die Fläche möglichst günstig sein. Zudem ist ein umfangreiches Parkplatzangebot ratsam. Solltest du Umbauten planen, musst du die frühzeitig mit dem Bauamt auseinandersetzen. Sie kontrollieren zum einen die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen und beraten dich eingehend, was eine große Hilfe sein kann.

Ab zum Gewerbeamt

Steht die Finanzierung und der Umbau ist fertig, geht es zum Gewerbeamt. Dort meldest du dein Fitnessstudio offiziell an. Das Amt leitet deine Informationen an das Finanzamt weiter. Dieses schickt dir einen Fragebogen, der der steuerlichen Erfassung dient. In dem Dokument gibst du beispielsweise an, welche Einnahmen du erwartest (siehe Businessplan), welche Rechtsform dein Studio hat und wie du es organisierst. Das Finanzamt überprüft deine Daten und schickt dir anschließend eine Steuernummer. Sie ist unerlässlich, denn nur so kannst du Rechnungen ausstellen.

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Photo by Anastase Maragos on Unsplash

Publiziert am 
Nov 20, 2020
 in Kategorie:
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