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u möchtest Dich mit einem Job im Pflegedienst selbständig machen? Jede Pflegekraft ist ein Stützpfeiler der Gesellschaft. Überdies werden Gesundheitspfleger, Heilerziehungspfleger und andere Fachkräfte in diesem Bereich dringend gebraucht. Du hast somit gute Aussichten, mit Deiner Selbstständigkeit Erfolg zu haben. Wichtig ist nur, dass Du sie richtig anpackst!

Fachkraft für den Pflegedienst: Ambulant oder stationär?

Unabhängig davon, ob Du Dich um ältere Menschen, Kinder, psychisch oder physisch Behinderte kümmern möchtest: Grundsätzlich gibt es die Unterscheidung zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Ambulante Dienste bieten Pflege und Unterstützung direkt im Zuhause der Patienten. Sie ermöglichen es den Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und trotzdem die nötige Unterstützung zu erhalten. Dazu gehören Leistungen wie medizinische Behandlungspflege, Hilfe im Haushalt oder bei der Körperpflege.

Stationäre Pflegedienste werden auch Pflegeheime genannt. Sie bieten eine dauerhafte Unterbringung für Menschen, die rund um die Uhr Betreuung benötigen. Diese Einrichtungen stellen nicht nur medizinische Betreuung bereit, sondern auch soziale Aktivitäten und eine Gemeinschaft, die den Alltag der Bewohner bereichert.

Viele Pflegekräfte, die selbständig sind, haben sich auf den ambulanten Dienst spezialisiert. In Pflegeheimen gehst Du meist ein sozialversicherungspflichtiges Versicherungsverhältnis ein. Oder magst Du selbst ein Pflegeheim gründen? Auch das ist möglich.

Was für Pflegeberufe gibt es in Deutschland, die sich für die Selbstständigkeit eignen?

In Deutschland gibt es mehrere Pflegeberufe, die sich besonders für die Selbstständigkeit eignen. Hier sind einige Beispiele:

  • Ambulante Pflegedienste: Fachkräfte im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege haben die Möglichkeit, eigene ambulante Pflegedienste zu gründen. Diese Dienste unterstützen Patienten direkt in ihren Wohnungen und bieten eine Vielzahl von Pflegeleistungen an, von der medizinischen Betreuung bis zur Hilfe im Haushalt.
  • Freiberufliche Pflegefachkraft: Gesundheits- und Krankenpfleger können als Freiberufler arbeiten und ihre Dienste Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Privathaushalten anbieten. Dies ermöglicht eine flexible Arbeitsgestaltung.
  • Pflegeberatung: Erfahrene Pflegefachkräfte geben ihr Wissen als Pflegeberater weiter. Sie unterstützen und beraten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der Organisation und Koordination von Pflegediensten und helfen bei der Navigation durch das Gesundheitssystem.
  • Wundmanagement: Spezialisierte Pflegekräfte im Bereich des Wundmanagements bieten ihre Expertise in der Behandlung chronischer oder komplizierter Wunden an.
  • Palliativpflege: Fachkräfte mit speziellen Kenntnissen in der Palliativpflege betreuen schwerstkranke und sterbende Patienten. Diese Dienste sind vor allem auf die emotionale und physische Unterstützung der Patienten und ihrer Familien ausgerichtet.
  • Schulung und Weiterbildung: Pflegefachkräfte mit umfangreichem Fachwissen und Erfahrung bilden neue Pflegekräfte aus. So führen sie Kurse, Workshops oder Seminare durch.
  • Kinderkrankenpflege: Fachkräfte in der Kinderkrankenpflege widmen sich kranken oder behinderten Kindern. Dies geschieht in Privathaushalten ebenso wie in speziellen Einrichtungen.

Welche Ausbildung benötige ich für einen Pflegeberuf als Neueinsteiger?

Wenn Du als Neueinsteiger in den Pflegeberuf in Deutschland starten möchtest, gibt es verschiedene Ausbildungswege. Dazu zählen zum Beispiel:

Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger

  • Dauer: In der Regel drei Jahre
  • Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss oder Hauptschulabschluss mit zusätzlicher zweijähriger Ausbildung
  • Inhalt: Die Ausbildung vermittelt medizinische Grundkenntnisse, Pflegetechniken, Patientenbetreuung und administrative Aufgaben.
  • Abschluss: Staatlich anerkannter Gesundheits- und Krankenpfleger

Ausbildung zum Altenpfleger

  • Dauer: Drei Jahre
  • Voraussetzungen: In der Regel ein mittlerer Schulabschluss
  • Inhalt: Schwerpunkte dieser Ausbildung liegen auf der Pflege und Betreuung älterer Menschen, einschließlich Rehabilitation und Palliativversorgung.
  • Abschluss: Staatlich anerkannter Altenpfleger

Ausbildung zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau

  • Dauer: Drei Jahre
  • Voraussetzungen: Mindestens ein Hauptschulabschluss
  • Inhalt: Diese generalistische Ausbildung deckt Kinder-, Kranken- und Altenpflege ab und bereitet auf eine flexible Karriere in verschiedenen Pflegeeinrichtungen vor.
  • Abschluss: Staatlich anerkannter Pflegefachmann/Pflegefachfrau

Studium der Pflegewissenschaft

  • Dauer: Drei bis vier Jahre (Bachelor)
  • Voraussetzungen: Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife
  • Inhalt: Theoretische und praktische Grundlagen der Pflege, Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft.
  • Abschluss: Bachelor of Science in Pflegewissenschaft

Weiterbildungen und Spezialisierungen

Nach einer Ausbildung oder während der beruflichen Laufbahn kannst Du Dich in speziellen Bereichen wie Intensivpflege, Anästhesie, Psychiatrie oder Palliativpflege weiterbilden. Auch eine PDL-Ausbildung (Weiterbildung zur Pflegedienstleitung) ist möglich.

Gibt es auch einen Einstieg in den Pflegedienst ohne mehrjährige Ausbildung?

Du möchtest schnell in den Pflegebereich einsteigen? Es gibt ein paar Wege, wie Du ohne eine lange Ausbildung direkt loslegen kannst:

Pflegehelfer/Pflegeassistent

  • Dauer: Manche Kurse sind super kurz, schon nach einigen Wochen kannst Du starten. Andere dauern bis zu einem Jahr.
  • Was Du lernst: Du bekommst einen Einblick in die Pflege, lernst, wie Du bei alltäglichen Dingen helfen kannst und einfache medizinische Aufgaben übernimmst.
  • Was Du brauchst: Das ist von Ort zu Ort unterschiedlich. Meistens brauchst Du keinen speziellen Schulabschluss. Wichtig sind ein Gesundheitscheck und ein einwandfreies Führungszeugnis.

Betreuungskraft nach §43b SGB XI

  • Dauer: Diese Kurse dauern zwischen 160 und 320 Stunden.
  • Was Du lernst: Hier geht es vor allem darum, wie Du älteren Menschen und Menschen mit Demenz im Alltag helfen und sie aktivieren kannst.
  • Was Du brauchst: Oft musst Du mindestens 18 Jahre alt sein und ein wenig Lebenserfahrung mitbringen. Manchmal wird auch ein mittlerer Schulabschluss verlangt, aber wichtiger ist, dass Du ein Händchen für den Umgang mit Menschen hast.

Dich direkt als Pflegehelfer oder Pflegeassistent selbständig zu machen, ist in der Regel nicht möglich. Diese Positionen münden üblicherweise in eine Anstellung in einem Pflegedienst oder einer ähnlichen Einrichtung. Die Tätigkeiten von Pflegehelfern und Pflegeassistenten umfassen grundlegende Unterstützungsleistungen und erfordern meist die Zusammenarbeit in einem größeren Team unter der Aufsicht von qualifiziertem Fachpersonal oder sogar Ärzten.

Als Betreuungskraft nach §43b SGB XI ist eine selbständige Tätigkeit noch eher möglich. Das trifft vor allem zu, wenn Du Dich darauf spezialisierst, Betreuungsleistungen für Pflegebedürftige anzubieten. Viele Betreuungskräfte arbeiten freiberuflich und bieten ihre Dienste direkt an Privatpersonen an. Diese Art der Selbstständigkeit erfordert ein gutes Netzwerk, Verständnis für die administrativen Aspekte des Geschäfts sowie eine sorgfältige Planung.

Was brauche ich noch für die Selbstständigkeit im Pflegebereich?

Für die Selbstständigkeit im Pflegebereich sind einige wichtige Aspekte zu beachten, um erfolgreich und rechtlich abgesichert zu sein. Hier eine Übersicht über die notwendigen Voraussetzungen:

  • Die Basis: Bist Du als Pflegekraft ambulant tätig, brauchst Du ein Auto. Das erleichtert Dir den Alltag. Je nach Deinem Pflegeangebot brauchst Du auch noch Hilfsmittel für die Pflege. Wichtig sind ebenfalls solide Deutschkenntnisse für eine gute Kommunikation und eine gute Hygiene.
  • Wirtschaftliche Überlegungen: Die finanzielle Planung ist entscheidend. Der Kapitalbedarf hängt von der Größe Deines Vorhabens ab. Ein detaillierter Businessplan hilft Dir, Fördermittel oder Kredite zu beantragen.
  • Persönliche und fachliche Qualifikationen: Es ist wichtig, über eine Basisausbildung zu verfügen. Überdies sind Empathie und eine gewisse körperliche Fitness unerlässlich. Obgleich ein großes Engagement und eine hervorragende Einfühlsamkeit für den Job wichtig sind, darfst Du nicht die Distanz zu Deinen Patienten vernachlässigen. Ansonsten droht rasch ein Burnout, der durch eine mangelnde Abgrenzung zum Job auftritt.
  • Notwendige Zulassungen und Genehmigungen: Gründest Du einen Pflegedienst, benötigst Du eine Zulassung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) und eine Anerkennung durch die Pflegekassen. Diese erhältst Du, indem Du bestimmte Qualitätsstandards und personelle Mindestanforderungen erfüllst.
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Kenntnisse in den Pflegegesetzen wie zum SGB XI (Soziale Pflegeversicherung) können sehr hilfreich sein.
  • Datenschutz und Patientenrechte: Der Schutz personenbezogener Daten ist besonders im Gesundheitssektor kritisch. Du musst sicherstellen, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Zudem sind die Patientenrechte zu wahren, was die Informationspflicht über Pflegeleistungen und die Einhaltung ethischer Standards einschließt.

Vergiss Dich nicht!

Ferner solltest Du eine Berufshaftpflichtversicherung bzw. Betriebshaftpflichtversicherung abschließen, um Dich gegen mögliche Haftungsansprüche abzusichern. Und wie sieht es mit Deiner Absicherung bezüglich Krankenkassen und Arbeitslosigkeit aus? Auch daran ist zu denken. Mit einer gründlichen Vorbereitung und Beachtung dieser Punkte legst Du einen soliden Grundstein für Deine Selbstständigkeit im Pflegebereich.

Weitere Informationen und Quellen zum obigen Thema:

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Wichtiger Hinweis: Die hier angebotenen Informationen und Gedankenanstöße dienen lediglich der Orientierung und ersetzen keine qualifizierte rechtliche, medizinische, heilpraktische oder anderweitige fachliche Beratung.

Photo by Dominik Lange on Unsplash

Publiziert am 
May 20, 2024
 in Kategorie:
Planung

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