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elbstverständlich entstehen Kosten, wenn Sie sich selbständig machen. Teilweise handelt es sich um Kosten, die nur einmal auftauchen. Andere Kosten treten zu einer fixen oder variablen Größe regelmäßig auf. Wie hoch die Kostenbelastung ist, hängt von vielen Faktoren ab. So ist Stuttgart beispielsweise eine Stadt mit hohen Mietpreisen, die bei der Anmietung von Räumlichkeiten mit einkalkuliert werden müssen. In diesem Ratgeber zum Thema „Selbständig – Welche Kosten?“ können wir keine Fixwerte angeben, aber dafür einen Überblick zu den Kostenarten. Nur wer bereits von Beginn an realistisch kalkuliert, schützt sich vor einem frühzeitigen Unternehmensuntergang oder einem jobbedingten Burnout.

Gründungs- und Investitionskosten

Es ist unerlässlich, sich vor der Selbstständigkeit einen Überblick über die Kosten in der Existenzgründungsphase zu machen. Häufig werden sie so niedrig eingeschätzt, dass unangenehme Überraschungen vorprogrammiert sind. Im schlimmsten Fall münden sie direkt in die Insolvenz. Daher ist es wichtig, sehr konservativ zu kalkulieren. Konservativ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein großer finanzieller Puffer eingeplant wird. Auf diese Weise schränken Sie Ihren Handlungsspielraum nicht schon im Vorfeld ein. Beachtenswert ist hierbei, dass nur wenige Selbstständige sich vom reinen Eigenkapital finanzieren können.Doch keine Sorge: Es lässt sich wertvolles Fremdkapital durch Bankkredite und Investoren beschaffen. Um dies zu erreichen, müssen Sie einen detaillierten Businessplan erstellen. So können Sie als Existenzgründer andere davon überzeugen, in Sie und Ihre Unternehmung zu investieren.

Extra-Tipp: Es ist erstrebenswert, sich nicht schon im Vorfeld mit geliehenem Kapital zu belasten. Abhängig von Ihrer Unternehmung ist dies allerdings manchmal unumgänglich. Wenn Sie jedoch in der Lage sind, mit dem was sie haben zu beginnen und bereit sind, den Gürtel etwas enger zu schnallen, dann können sie Stück für Stück Ihr Geschäft aufbauen, erste Erfahrungen sammeln, und somit ein wirtschafltlich gesundes Fundament legen. Es muss ja nicht gleich ein großes Büro angemietet und Personal eingestellt werden. Auch sollte man zu Beginn auf Statussymbole, wie ein besseres Auto, verzichten und sich stattdessen zuerst durch hochwertigen Service einen Namen machen.

Überblick über die Kosten für Gründung und Investition:

  • administrative Kosten für Gebühren, Anwälte, Notare, Gewerbeanmeldung etc.
  • Kosten für die Anmietung der Räumlichkeiten und deren Ausstattung
  • Kosten für die Produktentwicklung oder Dienstleistungen
  • Kosten für Ihre Produktherstellung oder die Dienstleistung
  • ggf. Personalkosten
  • Kosten für Marketingmaßnahmen und Vertriebstätigkeiten

Kalkulieren Sie zudem ein, dass Sie weiterhin Ihre eigenen privaten Kosten decken müssen. Sie gehören indirekt zur Kostenbelastung.

Fixe Kostenblöcke und variable Kostenarten

Wie hoch die Betriebsausgaben sind, hängt von vielen Faktoren ab. Das schützt Sie jedoch nicht davor, Sie bereits von Anfang an fest im Fokus zu haben. Sind die Ausgaben zu hoch, entsteht ein Ungleichgewicht, was die Selbstständigkeit hemmt und gar in den Konkurs führen kann.

Im Allgemeinen haben Dienstleistungsunternehmen verhältnismäßig wenig Maschinen- und Materialkosten. Ganz anders sieht dies natürlich beim produzierenden Gewerbe aus. Jeder, der sich selbstständig macht, sollte sich demnach vorab mit den Betriebsausgaben befassen. Nur mit einer realistischen Finanzplanung steht die junge Existenz auf festen Beinen. Wie bereits erwähnt, dürfen beim kompletten Kapitalbedarf nicht die Lebenskosten – unter Einbezug der Versicherungen – vergessen werden.

Selbstständige sollten den Blick auf die Differenzierung zwischen der festgesetzten und variablen Kostenbelastung nicht verlieren. Fixe Kosten fallen auch an, wenn die Dienstleistung oder das neue Produkt noch keine Gewinne generiert. Die variablen Kosten hingegen können Sie gezielt steuern. Auf diese Weise können Sie ein Maximum an Wirtschaftlichkeit erreichen. Ein Beispiel: Suchen Sie sich einen Energieanbieter, der für Ihre Unternehmung die besten Konditionen bietet. So können Sie nachhaltig sparen.

Beispielhafter Kurzüberblick für fixe Kosten: Tabelle

  • Miete und Pacht
  • etwaiges Personal
  • Leasingverträge
  • Abschreibungen
  • Steuern

Beispielhafter Kurzüberblick für variable Kosten: Tabelle

  • Energiekosten
  • Versand-, Internet- und Telefonkosten (Achtung: können fix sein)
  • Reisekosten
  • Provisionszahlungen

Bei der Kalkulation stets Kostendeckung und Gewinn im Blick

Bezüglich der eigentlichen Kosten für die angebotene Dienstleistung oder das offerierte Produkt ist die Kalkulation von größter Wichtigkeit. Nur wer die Kosten kennt, weiß, wie viel er für die Kostendeckung verdienen muss. Doch Kostendeckung ist erst der erste Schritt. Jeder Unternehmer muss leben können und damit auch einen Gewinn erzielen. Gerade zu Anfang setzen viele Selbstständige auf Kampfpreise. Sie sagen sich: Zuerst werde ich mich mit kleinen Preisen selbständig machen und später nehme ich dann mehr Geld für meine Leistungen/Produkte. Das kann funktionieren, aber kann auch noch hinten losgehen. Es hängt stark von der Branche ab, inwiefern solch eine Strategie aufgeht. Zudem sollte sich niemand unter Wert verkaufen. Für viele Kunden lautet die Regel: Was vom geringen Wert ist, ist nichts wert. Wucherpreise sind natürlich ebenfalls der falsche Weg. Am besten ist es, vorab den Markt zu analysieren und dann realistisch zu evaluieren, welche Preise möglich sind. Wer Fremdkapital bezieht, wird insbesondere zu dieser Kalkulation dem Kapitalgeber Rede und Antwort stehen müssen.

Hinweis: Statistiken zeigen, dass die meisten Selbstständigen in den ersten zwei Jahren scheitern. Der Grund dafür liegt oft in einer unzureichenden Kostenkontrolle und Finanzplanung.

Selbstständigkeit: Welche Kosten kommen ausserdem noch auf mich zu?

Die Kosten für administrative Angelegenheiten und betriebliche Ausgaben sind ein großer Ausgabenblock. Jedoch sollten Sie neben Ihren Lebenskosten mit weiteren Kosten aus dem privaten Bereich rechnen. So können Sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Ist dies für Sie nur wenig reizvoll, bietet sich eine private Altersvorsorge an. Diese ist sogar steuerlich absetzbar. Darüber hinaus können Sie freiwillig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, um sich besser abzusichern. Um andere private Kosten kommen Sie nicht herum. Hierzu gehört die Betriebshaftpflichtversicherung. Haben Sie teures Inventar, möchten Sie dieses vielleicht versichern. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung und eine Rechtsschutzversicherung können sich als sinnvoll erweisen. Überlegen Sie gut, wie viel Absicherung Sie benötigen, um glücklich mit dem Start in die Selbstständigkeit zu beginnen.

Obiges Konzept "Selbstständig - Welche Kosten Kommen Auf Mich Zu" hier auch als Infografik. Klicke auf den Lnk oder auf das Bild für einen großen PDF Anblick, und der Möglichkeit die infografik zu drucken. Hier findest Du alle unsere Tipps Selbständig machen infografiken.

Infografik Selbstständig - Welche Kosten Kommen Auf Mich Zu

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Photo by Christian Dubovan on Unsplash

Publiziert am 
Feb 17, 2020
 in Kategorie:
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