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-Commerce ist ein fester Bestandteil unserer Wirtschaft. In den vergangenen Jahren hat sich ein fortlaufendes Wachstum abgezeichnet. Während 2000 der deutschlandweite Umsatz mit Online-Shops noch bei gut einer Milliarde Euro lag, waren es im Jahr 2019 bereits 53 Milliarden Euro. Der Gedanke liegt daher nahe, sich mit einem Online-Shop selbständig zu machen, um ebenfalls ein Stückchen von diesem Kuchen abzuschneiden und von den hohen Umsätzen zu profitieren. Doch Achtung: Im Internet gibt es zahllose Online-Shops. Damit Sie mit Ihrem Shop tatsächlich Gewinne einfahren, sollten Sie sehr gut geplant vorgehen. Zudem ist eine stete Weiterentwicklung und Pflege des Online-Shops unerlässlich, denn nur dann erzielen Sie dauerhaft die notwendigen Umsätze.

Selbständig machen mit einem Online-Shop: Ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich?

Online-Händler müssen ein Gewerbe anmelden. Hierfür nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Gewerbeamt vor Ort auf.

Die Gebühr für die Gewerbeanmeldung ist minimal und der Aufwand ist gering.

Das Amt gibt die Gewerbeanmeldung an die Industrie- und Handelskammer (IHK) weiter. Sie nimmt mit Ihnen Kontakt auf. Die IHK-Pflichtmitgliedschaft ist für zwei Jahre gänzlich kostenfrei, sofern die Gewinne mit dem Online-Shop unter 25.000 € liegen. Beachtenswert ist ferner, dass das Gewerbeamt mit dem Finanzamt Kontakt aufnimmt. Bereits aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass Ihre Gewerbeanmeldung sofort erfolgt. Ansonsten kann es zu Problemen mit der Steuerbehörde kommen.

Wie erstelle ich den Online-Shop?

Der Online-Shop ist das Herzstück Ihrer Selbständigkeit. Umso wichtiger ist es, dass er ansprechend aussieht, informativ ist, den rechtlichen Vorschriften genügt und benutzerfreundlich ist. Um all dies zu erreichen, ist die professionelle Erstellung eines Online-Shops elementar. Können Sie nicht selbst einen hochwertigen Internetshop entwerfen und pflegen, sollten Sie unbedingt einen Experten heranziehen. Es ist unerlässlich, dass Ihr Shop von Beginn an erstklassig ist. Sie wissen ja: „There is no second chance for a first impression.“ Sie finden zwar im Internet kostenfreie Shop-Systeme, die sich mit ein wenig Aufwand von Laien einrichten lassen, aber mit ihnen stoßen Sie bald an Ihre Grenzen. So muss der Shop nicht nur den Kunden gefallen, sondern muss auch für Sie die Kaufabwicklung und Organisation erleichtern.

Welche Vorgaben gibt es bei der Preisgestaltung zu beachten?

In Deutschland existiert eine Preisangabenverordnung. Sie dürfen nicht nach Lust und Laune die Preise im Shop auszeichnen. Hier sind die wichtigsten Regeln bezüglich der Preisgestaltung:

  • Verkaufen Sie Waren nicht nur an Geschäftskunden, ist eine Auszeichnung von Bruttopreisen unerlässlich. Das bedeutet, dass die Mehrwertsteuer inkludiert werden muss.
  • Sie sind Kleinunternehmer und nehmen daher keine Mehrwertsteuer ein? Dann müssen die Waren ohne Mehrwertsteuer aufgeführt werden.
  • Als Kleinunternehmen müssen Sie neben den Waren einen Vermerk (Verweis auf §19 UStG) aufführen, dass Sie keine zusätzliche Mehrwertsteuer erhoben wird.
  • Für jeden Artikel sind Angaben zu den Versandkosten verpflichtend. Ein Link zu einer Unterseite mit den explizit aufgelisteten Versandkosten ist ausreichend.

Extra-Hinweis: Es ist unerlässlich, dass Sie eine Widerrufsbelehrung im Online-Shop integrieren. Aufgrund derer können Kunden innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe eines Grundes die Ware zurückschicken. Hierfür lässt sich eine eigene Seite im Shop einrichten. Damit die Formulierung stimmt, nutzen Sie am besten die Vorlage vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.

Welche Branchen und Produktarten eigenen sich besonders gut für einen Online-Shop?

Sie haben den Wunsch, sich mit einem Online-Shop selbständig zu machen, aber Sie wissen noch nicht mit welchen Produkten? Nehmen Sie eine Produktgruppe, für die Sie sich interessieren. Immerhin soll Ihr Job Ihnen auch Freude bereiten. Zu den umsatzstärksten Branchen im Onlinehandel gehören übrigens die Modebranche und Elektroartikel sowie Telekommunikation. Eine weitere starke Produktgruppe stellt die Inneneinrichtung mit Leuchten, Möbel und Dekoartikel dar.

Eine andere Variante ist, dass Sie sich einen Nischenmarkt suchen.

Dort profitieren Sie nicht von einer großen Zielgruppe, aber dafür von weniger Konkurrenz. Zudem sind die Margen in Nischenmärkten oft höher.

Fazit: Das Herzstück Ihres Shops ist natürlich das Produkt, dass Sie dort anbieten möchten. Die richtige Auswahl dieses Artikels ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Unternehmung. Für das, was Sie anbieten, muss es eine Nachfrage geben und Ihr Produkt muss mit der Konkurrenz mithalten können oder sogar besser als diese sein.

Selbstständig machen mit Onlineshop: Was sind die Kosten?

Selbstverständlich kostet die Einrichtung und Pflege eines Onlineshops nicht so viel wie ein richtiges Ladengeschäft. Dennoch ist diese Art der Selbständigkeit mit Anfangskosten, temporären Kosten und dauerhaften Kosten verbunden. Hier ist eine Übersicht von einigen Kostenblöcken:

  • Shopmiete
  • Wartungsvertrag der Shop-Software bzw. Shopsystem
  • TrustedShop Gebühren
  • Zertifikat SSL
  • Statistik-Tool
  • CRM Software
  • Mailing und Newsletter-System
  • Software Warenwirtschaft
  • Software SEO (Search Engine Optimization)
  • Webspace, Server, Traffic, Domain usw. Werbung, Reklame, PR
  • Lfd. Programmierung, Webdesign, Grafik, Texte und vergleichbares
  • Miete für Lager, Büro etc.
  • Telefon, Internetanschluss etc.
  • Kfz-Kosten und Reisekosten
  • eventuell Personalkosten
  • Geräteleasing wie Verpackungsmaschine
  • Wareneinkauf
  • Verkaufsförderung durch Onlinemarketing
  • Kosten für den Geldverkehr
  • Versandkosten und Verpackungskosten
  • Retouren oder die Kosten einer externen Telefonhotline

Vergessen Sie nicht, dass die Kostenbelastung mit der Größe und der Anzahl der Käufer zunimmt. Planen Sie die Kosten jedoch smart, lohnt sich dieser höhere Aufwand.

Brauche ich neben dem Online-Shop noch eBay und Amazon als Verkaufsportale?

Viele Internet-User kaufen über Amazon und eBay ein. Es kann daher eine gute Idee sein, diese Portale für die eigenen Produkte zu nutzen.

Allerdings verursachen eBay und Amazon Mehrkosten.

Das stellt für Existenzgründer ein gewisses Risiko dar. Einige wagen diesen Schritt bewusst, um ihre Waren zu testen. Stoßen sie überhaupt auf Interesse? Läuft es über Amazon und eBay gut, wird der eigene Shop kreiert.

Wir werden zu diesem Thema noch weitere Artikel schreiben, da dies nur einen Abriss darstellt und es  aus unserer Sicht noch sehr viel mehr Wissenswertes zu berichten gibt. Melden Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter an, um keine zusätzlichen Fachartikel zu verpassen.

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Photo by Taras Shypka on Unsplash

Publiziert am 
Aug 12, 2019
 in Kategorie:
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